Wenn du Apps für Apple-Plattformen entwickelst, bist du wahrscheinlich schon mit SwiftUI in Berührung gekommen. Die Idee hinter dem Framework ist überzeugend: moderne, deklarative UI-Entwicklung für alle Apple-Geräte – vom iPhone bis zum Mac. In der Praxis zeigt sich allerdings immer wieder, dass SwiftUI noch nicht alle Anforderungen abdeckt. Besonders bei komplexeren Eingabefeldern und Webinhalten war das bisher ein Problem. Jetzt gibt es Hinweise darauf, dass Apple genau an diesen Punkten nachbessert.
SwiftUI gilt bei Apple schon länger als der zukünftige Standard für Benutzeroberflächen. In vielen Fällen funktioniert das auch gut – vor allem bei einfachen oder mittelkomplexen Apps. Doch es gab bisher zwei große Schwächen, die viele Entwickler frustriert haben: die fehlende Möglichkeit zur Rich-Text-Eingabe und die umständliche Einbettung von Web-Ansichten. Neue Berichte deuten jetzt darauf hin, dass Apple beide Probleme angeht.
Native Rich-Text-Eingabe für SwiftUI soll kommen
Laut Mark Gurman von Bloomberg, der in seinem Newsletter „Power On“ darüber berichtet hat, wird SwiftUI bald einen nativen Rich-Text-Editor bekommen. Bisher war es nur möglich, formatierten Text anzuzeigen – nicht aber einzugeben. Wer also fetten, kursiven oder unterstrichenen Text erfassen wollte, musste auf UIKit-Komponenten zurückgreifen, Drittanbieter-Mediathek einbauen oder sich Workarounds überlegen, die oft das deklarative Konzept von SwiftUI untergraben haben. Ein integrierter Rich-Text-Editor würde diese Lücke schließen und die Arbeit deutlich vereinfachen. Für Apps, bei denen Texteingabe eine zentrale Rolle spielt – zum Beispiel Notizen, Messenger oder Dokumentenbearbeitung – ist das ein wichtiger Fortschritt. Entwickler könnten dann auch komplexere Texteingaben sauber im SwiftUI-Stil umsetzen, ohne Kompromisse bei Struktur oder Wartbarkeit einzugehen.
Webansichten bald direkt in SwiftUI einbettbar
Gurmans Bericht hat eine weitere Neuerung aufgegriffen: Apple soll eine native API vorbereiten, mit der sich Webansichten direkt in SwiftUI einbetten lassen. Auch das war bisher ein Schwachpunkt des Frameworks. Wer Webseiten in eine App integrieren wollte, musste wieder auf UIKit oder andere Umgehungslösungen setzen, was zusätzlichen Code und Pflegeaufwand bedeutete. Mit der neuen API würde sich das ändern. Auf der offiziellen GitHub-Seite von WebKit lassen sich bereits Hinweise auf den neuen Code finden. Diese native Lösung würde Entwicklern ermöglichen, Webinhalte einfacher und stabiler in ihre SwiftUI-Apps zu integrieren – ohne Brüche zwischen den Frameworks.
Was das für dich als Entwickler bedeutet
Beide Änderungen sprechen gezielt Schwächen an, die in der SwiftUI-Community schon länger bekannt sind. Die fehlende Rich-Text-Eingabe und die komplizierte Einbindung von Webinhalten waren immer wieder Hindernisse für Entwickler, die komplett auf SwiftUI setzen wollten. Mit den geplanten Neuerungen könnte SwiftUI für viele Projekte attraktiver werden – gerade für diejenigen, die bisher gezögert haben. Auch wenn es sich nur um zwei Punkte auf einer langen Wunschliste handelt, sind es zentrale Elemente, die in vielen App-Kategorien eine wichtige Rolle spielen.
SwiftUI wird erwachsener: Apple reagiert auf Entwicklerfeedback
Apple scheint SwiftUI gezielt weiterzuentwickeln, um es für mehr Einsatzszenarien praxistauglich zu machen. Wenn dich SwiftUI bisher ausgebremst hat, weil dir wichtige Features gefehlt haben, lohnt es sich, jetzt wieder genauer hinzuschauen. Die geplante Unterstützung für Rich Text und native WebViews könnte der Anstoß sein, den du gebraucht hast, um SwiftUI wieder ernsthaft in Betracht zu ziehen. Bleibt nur abzuwarten, wann genau die neuen Funktionen verfügbar sein werden – aber die Richtung stimmt. (Bild: Apple)
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