Die Erwartungen an Apples Entwicklerkonferenz WWDC 2025 sind gedämpft. Vor allem im Bereich Künstliche Intelligenz sieht es so aus, als würde Apple nicht mit der Konkurrenz mithalten können. Während Unternehmen wie Google mit großen Fortschritten und vielen neuen Funktionen in die Offensive gehen, wird Apple laut aktuellen Berichten eher auf Sparflamme kochen.
Seit der Präsentation von Apple Intelligence auf der WWDC 2024 ist fast ein Jahr vergangen. Viel passiert ist seitdem nicht. Die Fortschritte sind überschaubar, die Begeisterung in der Entwickler-Community ist abgeflaut. Die WWDC 2025 hätte die Gelegenheit geboten, das zu ändern. Doch es sieht nicht danach aus, als würde Apple diese Chance nutzen. Einem aktuellen Bericht zufolge wird die diesjährige Keynote inhaltlich eher schwach ausfallen – besonders im Bereich der KI. Für Apple ist das ein riskanter Kurs, denn die Konkurrenz zieht weiter davon.
Geringe Erwartungen an Apple Intelligence
Laut dem Newsletter „Power On“ von Bloomberg, der sich auf Quellen innerhalb von Apple beruft, soll die WWDC 2025 in Sachen KI eine eher enttäuschende Veranstaltung werden. Während Google auf seiner I/O-Konferenz neue KI-Technologien in Serie vorgestellt hat, wirkt Apples Auftritt im Vergleich dazu zurückhaltend. Das könnte den Eindruck verstärken, dass Apple in Sachen künstlicher Intelligenz nicht mehr mithalten kann. Auch die Größe der WWDC selbst wird 2025 etwas reduziert sein. Im Vergleich zu den Jahren 2023 und 2024 wird die Veranstaltung kleiner ausfallen. Erste Hinweise deuten bereits darauf hin, dass Apple sich auf die WWDC 2026 konzentrieren will, um dann wieder mit Innovationen aufzutrumpfen. Die diesjährige Ausgabe scheint also eher ein Zwischenschritt zu werden – ohne große Highlights.
Die eine große Neuerung: Öffnung für Drittanbieter
Die wichtigste Änderung, die Apple wohl vorstellen wird, betrifft die hauseigenen Foundation Models. Diese sollen erstmals auch Drittentwicklern zugänglich gemacht werden. Das heißt: Entwickler von externen Apps könnten künftig dieselben KI-Funktionen nutzen, die Apple intern für Apple Intelligence einsetzt – etwa zur Texterstellung oder Bilderzeugung direkt auf dem Gerät. Allerdings gibt es Einschränkungen. Die lokal laufenden Sprachmodelle von Apple sind relativ klein. Mit rund drei Milliarden Parametern erreichen sie nicht die Leistung von Cloud-basierten Modellen. Für bestimmte Aufgaben reicht das aus – besonders für einfache, schnelle Anwendungen, bei denen Datenschutz und Geschwindigkeit auf dem Gerät im Vordergrund stehen. Aber im Vergleich zu Googles Gemini oder OpenAIs GPT-Modelle bleibt Apple damit technisch zurück.
Weitere KI-Funktionen sind überschaubar
Neben der Öffnung der Modelle sind bisher nur zwei weitere KI-Funktionen in Aussicht gestellt:
- Erstens soll ein neuer Energiemodus kommen, der die Akkulaufzeit des iPhones intelligenter verwaltet. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um ein Feature, das mit maschinellem Lernen erkennt, wie du dein Gerät nutzt, und daraufhin den Energieverbrauch optimiert.
- Zweitens ist ein Update für die Translate-App geplant. Diese wird künftig in Kombination mit Siri und den AirPods funktionieren. Das dürfte insbesondere für Übersetzungen in Echtzeit interessant sein – etwa bei Gesprächen oder auf Reisen. Auch hier bleibt Apple in seinem gewohnten Ökosystem, ohne große, neue Funktionen nach außen zu öffnen.
Blick nach vorn: WWDC 2026 im Fokus
Es gibt Hinweise darauf, dass Apple 2026 wieder stärker auf Innovation setzen will. Für 2025 scheint man bewusst einen Gang zurückzuschalten. Ob das ein kluger Schachzug ist, bleibt offen. Denn in einem Feld, das sich so schnell entwickelt wie die Künstliche Intelligenz, ist ein Jahr ohne echte Fortschritte ein hohes Risiko. Während Google, OpenAI, Microsoft und andere mit voller Geschwindigkeit vorausgehen, riskiert Apple, den Anschluss zu verlieren.
WWDC 2025: Apple spielt auf Sicherheit
Wenn du gehofft hast, dass Apple auf der WWDC 2025 mit beeindruckenden KI-Neuerungen überraschen wird, wirst du wahrscheinlich enttäuscht. Die Veranstaltung wird kleiner, die Ankündigungen im Bereich Apple Intelligence sind überschaubar. Die Öffnung der Foundation Models für Drittentwickler ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber kein Durchbruch. Der neue Energiemodus und das Translate-Update sind sinnvolle Ergänzungen, aber keine echten Highlights. Für ein Unternehmen wie Apple, das sich immer als Innovationsführer verstanden hat, ist das ein ungewöhnlich vorsichtiger Auftritt. Vielleicht ist das der Preis dafür, lieber stabil und kontrolliert zu entwickeln – aber der Druck durch die Konkurrenz wächst. (Bild: Shutterstock / NRSPro)
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