Wenn ein technisches Produkt 20 Jahre alt wird, ist das ein Moment, der Aufmerksamkeit verdient. Beim iPhone, das seit 2007 die Smartphone-Welt prägt, schauen Apple-Fans ganz genau hin, was sich das Unternehmen für das Jubiläum im Jahr 2027 einfallen lässt. Viele haben auf ein komplett neues Design gehofft – konkret auf ein iPhone ohne sichtbare Aussparungen oder Ränder, ein sogenanntes All-Screen-Modell. Neue Informationen deuten jetzt aber darauf hin, dass daraus vorerst nichts wird.
Die Gerüchteküche rund ums iPhone-Jubiläum ist in Bewegung. Im Mai hatte Mark Gurman, bekannter Reporter bei Bloomberg, berichtet, Apple plane für 2027 ein iPhone ohne Aussparungen im Display. Er sprach von einem Gerät mit besonders schmalen Bildschirmrändern und gebogenen Glasseiten – also einem fast durchgehend verglasten Smartphone. Ross Young, Vizepräsident von Counterpoint Research und ebenfalls bekannt für verlässliche Leaks rund um Display-Technologien, hat nun aber widersprochen. In einem aktuellen Beitrag auf X (ehemals Twitter) sagt er, dass das erste iPhone mit Face ID und Frontkamera vollständig unter dem Display nicht vor 2030 zu erwarten sei. Das ist ein klarer Rückzieher von seiner früheren Einschätzung, die den gleichen Entwicklungsschritt bereits für 2027 vorhergesagt hatte.
Das geplante Design – aber mit Einschränkungen
Apple arbeitet laut Gurman tatsächlich an einem neuen Design. Das iPhone zum 20-jährigen Jubiläum soll schmalere Ränder bekommen und ein Display, das sich über die Kanten des Geräts zieht. Auch die Rückseite soll sich diesem Design anpassen – Glas rundherum. Ein echter Hingucker also. Was aber laut Ross Young fehlt, ist der große technologische Sprung: eine Frontkamera und ein Face-ID-Modul, die komplett unsichtbar unter dem Display arbeiten. Diese Technik sei noch nicht serienreif genug, um in ein Massenprodukt wie das iPhone eingebaut zu werden – zumindest nicht bis 2027.
Warum die Technik noch nicht so weit ist
Youngs Begründung ist technisch nachvollziehbar. Um Kamera und Face ID unter das Display zu bringen, muss das Displaymaterial durchlässig genug sein, ohne dabei Kompromisse bei der Bildqualität zu machen. Das ist bei aktuellen OLED-Displays nur begrenzt möglich. Zwar gibt es bereits erste Geräte von anderen Herstellern mit Unter-Display-Kameras, aber die Bildqualität ist bisher nicht auf dem Niveau, das Apple akzeptieren würde. Dazu kommt, dass Face ID mit Infrarot arbeitet – ein Bereich, in dem Displaymaterialien besonders empfindlich sind. Bis all diese Herausforderungen gelöst sind, wird es laut Young noch mindestens fünf Jahre dauern.
Frühere Uneinigkeit: nicht das erste Mal
Die Diskrepanz zwischen Gurman und Young ist nicht neu. Bereits Anfang 2024 gab es einen ähnlichen Fall. Damals berichtete Young als Erster, dass Apple die geplante Micro-LED-Version der Apple Watch Ultra gestrichen habe. Gurman widersprach öffentlich – in einem inzwischen gelöschten Beitrag schrieb er auf X, er freue sich darauf, in ein paar Jahren eine Micro-LED-Apple Watch zu tragen. Wenige Wochen später zog er seine Aussage zurück und bestätigte: Das Projekt wurde tatsächlich gestrichen. Ob sich beim Thema iPhone-Jubiläum die Geschichte wiederholt, bleibt offen. Aktuell stehen Gurmans Aussagen über ein fast randloses iPhone 2027 gegen Youngs Einschätzung, dass es mit dem echten All-Screen-Design noch länger dauert.
Kein Zukunftssprung: Was das iPhone 2027 wirklich bringt
Wenn du auf das perfekte iPhone ohne störende Aussparungen, Notch oder Dynamic Island gehofft hast, wird 2027 wohl nicht dein Jahr. Wahrscheinlicher ist ein Modell mit elegantem, stark überarbeitetem Gehäuse, schmaleren Rändern und vielleicht weiteren Design-Optimierungen. Aber die großen Technologie-Sprünge unter dem Display werden sich laut aktueller Einschätzung wohl erst 2030 zeigen. Das bedeutet nicht, dass sich Apple auf dem Design ausruht. Auch ohne unsichtbare Frontkamera könnte das iPhone 2027 ein technischer Fortschritt sein – nur eben nicht ganz so futuristisch, wie viele es sich gewünscht haben. (Bild: Shutterstock / Thaspol Sangsee)
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