Apple steht in Europa vor einer neuen juristischen Herausforderung. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass eine niederländische Kartellklage gegen Apple zugelassen wird. Im Mittelpunkt stehen die App Store Gebühren, die laut Klägern zu hoch sein sollen und Nutzern sowie Entwicklern schaden. Die Entscheidung öffnet den Weg für ein Verfahren, das für Apple teuer werden könnte.
Der Streit um die App Store Gebühren begleitet Apple seit Jahren. Entwickler kritisieren die Verpflichtung, das hauseigene In-App-Zahlungssystem zu nutzen, während Behörden in verschiedenen Ländern prüfen, ob Apple seine Marktposition missbraucht. Die aktuelle Entscheidung des EuGH bringt neue Dynamik in diese Debatte. Sie zeigt, wie stark die Regulierung digitaler Plattformen in Europa anzieht und wie ernst die Vorwürfe bewertet werden.
App Store Prüfung wird verschärft
Der Hintergrund der Klage
Zwei niederländische Stiftungen, die zusammen rund sieben Millionen iPhone Nutzer und sieben Millionen iPad Nutzer vertreten, werfen Apple vor, überhöhte Gebühren im App Store zu verlangen. Diese Gebühren sollen nicht nur Entwickler belasten, sondern sich auch nachteilig auf Nutzer auswirken. Konkret geht es um Provisionen von bis zu 30 Prozent, die bei Nutzung des von Apple vorgeschriebenen In-App-Zahlungssystems anfallen.
Die Stiftungen argumentieren, dass Apple damit seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Für Drittanbieter Apps sei es kaum möglich, den App Store zu umgehen, wodurch Entwickler und Nutzer keine realistische Alternative hätten.
Warum der EuGH die Klage zulässt
Apple hatte sich gegen die Zuständigkeit niederländischer Gerichte gewehrt. Der Konzern führte an, dass das angeblich schädigende Ereignis nicht in den Niederlanden stattgefunden habe. Nach Apples Sichtweise seien nationale Gerichte daher nicht berechtigt, ein solches Verfahren durchzuführen.
Der Europäische Gerichtshof sieht das anders. Aus seiner Sicht ist der App Store klar auf den niederländischen Markt ausgerichtet. Er verwendet die niederländische Sprache und richtet sich an Nutzer, die eine Apple ID mit Bezug zu den Niederlanden verwenden. Diese Ausrichtung gilt laut Gericht unabhängig davon, wo sich die Nutzer tatsächlich befinden. Damit sei die Verbindung zum niederländischen Markt eindeutig genug, um eine Klage dort zuzulassen.
Die Höhe des angeblichen Schadens
Die Kläger schätzen den entstandenen Schaden auf rund 637 Millionen Euro, einschließlich gesetzlicher Zinsen. Dieser Betrag errechnet sich aus den Kosten, die den betroffenen iPhone und iPad Nutzern durch die aus ihrer Sicht überhöhten App Store Gebühren entstanden sein sollen. Die Zahl zeigt, welche Dimension das Verfahren annehmen könnte, sollte ein Gericht den Vorwürfen folgen.
Mögliche Folgen für Apple
Mit der Entscheidung des EuGH steigt der Druck auf Apple, sich mit den europäischen Wettbewerbsbehörden auseinanderzusetzen. Die Klage könnte nicht nur finanzielle Folgen haben, sondern auch Auswirkungen auf das App Store Modell. Regulierungsbehörden beobachten Apples Verhalten ohnehin genau, unter anderem durch den Digital Markets Act, der große Plattformbetreiber stärker einschränken soll.
Das Verfahren könnte zu Änderungen bei den Gebühren, der Gestaltung des App Stores oder den Bedingungen für Entwickler führen. Zudem schafft der Fall einen möglichen Präzedenzfall für weitere Klagen in Europa.
Zeitplan für den weiteren Verlauf
Das Verfahren kehrt nun vor ein niederländisches Gericht zurück. Die Hauptverhandlung wird voraussichtlich im ersten Quartal 2026 stattfinden. Bis dahin bleibt offen, ob Apple seine Strategie anpassen muss oder ob weitere europäische Behörden ähnliche Schritte prüfen (via Reuters).
Die kommenden Herausforderungen für Apple
Die Entscheidung des EuGH markiert einen weiteren Punkt in der laufenden Auseinandersetzung um die App Store Gebühren von Apple. Die Frage, ob der Konzern seine Marktposition unfair ausnutzt, wird nun vor einem niederländischen Gericht verhandelt. Sollte die Klage erfolgreich sein, könnte Apple mit erheblichen Schadenersatzforderungen und regulatorischen Anpassungen konfrontiert werden. Europa sendet mit dieser Entscheidung ein klares Signal, dass der Umgang großer Tech Konzerne mit Nutzern und Entwicklern genauer geprüft wird. (Bild: Shutterstock / Only_NewPhoto)
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