Apple hat mit Vision Pro ein Gerät auf den Markt gebracht, das viele technische Grenzen verschiebt, aber auch erhebliche Schwächen zeigt. Hoher Preis und unbequemes Gewicht lassen Zweifel an ihrer Alltagstauglichkeit aufkommen. Lange galt Vision Air als die Lösung, die diese Probleme entschärfen sollte. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass Vision Air vielleicht nie erscheint – weil Apple den Fokus auf ein anderes Projekt legt.
Seit der Präsentation von Vision Pro warten viele auf eine leichtere, günstigere Version, die als Vision Air gehandelt wird. Starttermine zwischen 2025 und 2027 machten die Runde, und die Erwartungen waren hoch. Doch ein aktueller Bericht deutet auf eine grundlegende Änderung in Apples Strategie hin. Statt Ressourcen in Vision Air zu investieren, soll der Konzern die Entwicklung einer Smart-Brille beschleunigen, um nicht weiter hinter Meta zurückzufallen. Damit gerät das Headset ins Wanken – noch bevor es überhaupt vorgestellt wurde.
Die Probleme mit Vision Pro
Vision Pro ist in vielerlei Hinsicht ein technologisches Meisterwerk. Das Headset kombiniert gestochen scharfe Displays, Eye-Tracking und nahtlose Integration ins Apple-Ökosystem. Trotzdem gibt es zwei entscheidende Schwachpunkte. Der Preis von über 3.999 Euro macht die Vision Pro für die meisten unerschwinglich. Damit kostet sie mehr als ein leistungsstarkes MacBook Pro, bietet aber im Vergleich nur eine eingeschränkte Nutzung. Das Gewicht ist ein weiteres Problem. Schon nach kurzer Zeit klagen Nutzer über Druckstellen und Unbehagen.
Was Vision Air verändern sollte
Vision Air wurde als Lösung für beide Schwächen gesehen. Preislich sollten 1.500 bis 2.000 US-Dollar angepeilt werden – immer noch teuer, aber deutlich attraktiver als die Vision Pro. Um Gewicht einzusparen, sollte Apple auf die EyeSight-Funktion verzichten, die bislang nur wenig Anklang gefunden hat. Auch weniger Metall im Gehäuse war geplant, was das Headset leichter und bequemer machen sollte. Technisch waren leichte Abstriche vorgesehen, zum Beispiel Displays mit geringerer Auflösung. Für die meisten Anwendungen wäre das dennoch mehr als ausreichend gewesen. Vision Air klang wie der Versuch, die Vision-Pro-Technologie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Apples Kurswechsel hin zur Brille
Ein aktueller Bericht stellt diese Pläne nun infrage. Apple hat intern beschlossen, Ressourcen vom Vision-Air-Projekt – Codename N100 – abzuziehen. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen stärker auf die Entwicklung einer Smart-Brille. Der Grund ist die wachsende Konkurrenz durch Meta, das mit seinen Brillen-Produkten schneller vorankommt. Apple will nicht den Anschluss verlieren und beschleunigt daher die Arbeiten an einem eigenen Modell.
Verzögerung mit Folgen
Eigentlich war Vision Air frühestens für 2027 vorgesehen. Mit dem Abzug von Mitarbeitern rückt dieses Ziel nun in weite Ferne. Schlimmer noch: Die Verzögerung könnte bedeuten, dass Vision Air nie auf den Markt kommt. Denn Apple verfolgt seit Jahren ein klares Ziel: eine Smart-Brille, die als alltagstaugliches Produkt funktioniert und Headsets wie Vision Pro langfristig ersetzt. Vision Pro war von Anfang an nur ein Zwischenschritt, um die Basis für eine Apple-Brille zu schaffen. Doch wenn Smart Glasses bis 2028 massentauglich werden, könnte Vision Air schon bei der Veröffentlichung überholt wirken. Ein klobiges Headset hätte dann kaum noch Chancen, neben einer leichten Brille zu bestehen, die Filme vom iPhone streamt oder als Multi-Monitor für MacBooks dient.
Sinkender Bedarf an Headsets
Schon jetzt zeigt sich, dass viele potenzielle Käufer von Vision Air kaum einen Nutzen hätten. Die meisten besitzen bereits ein iPhone und ein MacBook. Eine Brille, die beides verknüpft und Inhalte flexibel darstellt, wäre die logischere Wahl. Ein zusätzliches, teures Headset bietet in diesem Szenario keinen entscheidenden Mehrwert.
Apple zwischen Headset und Smart-Brille
Apple steht mit seiner Mixed-Reality-Strategie an einem entscheidenden Punkt. Vision Air sollte die Schwächen von Vision Pro beheben und ein breiteres Publikum ansprechen. Doch durch die Priorisierung der Smart-Brille verschiebt sich das Kräfteverhältnis innerhalb der Produktlinie. Die zentrale Frage lautet, ob Vision Air überhaupt noch relevant sein kann. Wenn Smart Glasses die gleichen Aufgaben übernehmen – Filme vom iPhone abspielen, mehrere MacBook-Monitore simulieren, leicht und bequem im Alltag nutzbar sein –, verliert ein schweres Headset an Bedeutung. Damit könnte Vision Air bereits gescheitert sein, bevor es jemals vorgestellt wird. Die besten Produkte für dich: Unsere Amazon Storefront bietet eine breite Auswahl an Zubehörteilen, auch für HomeKit. (Bild: Shutterstock / WindAwake)
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