Apple bekommt wirtschaftlichen Gegenwind. Die Investmentbank J.P. Morgan hat das Kursziel für die Apple-Aktie von 240 auf 230 US-Dollar gesenkt. Hintergrund sind schwache Aussichten beim iPhone-Geschäft und ein nachlassendes Wachstum im Dienstleistungsbereich. Gleichzeitig bleibt Apple unter Beobachtung: Wie das Unternehmen in den nächsten Jahren mit künstlicher Intelligenz, neuen Produkten und seiner Lieferkette umgeht, könnte entscheidend für die weitere Entwicklung sein.
Wenn du Apple-Aktien besitzt oder das Unternehmen verfolgst, ist diese Nachricht relevant. J.P. Morgan sieht kurzfristig begrenzte Wachstumsperspektiven für Apple – vor allem, weil die Nachfrage nach neuen iPhones zurückgeht und auch der Services-Bereich nicht mehr so stark wächst wie bisher. Der Fokus verschiebt sich allmählich in Richtung langfristiger Entwicklungen, etwa rund um KI-Funktionen und ein mögliches faltbares iPhone. Was du jetzt wissen musst, liest du hier.
iPhone-Verkäufe: Nachfrage lässt nach
J.P. Morgan geht davon aus, dass die Verkäufe der kommenden iPhone-17-Reihe schwächer ausfallen werden. Das liegt einerseits daran, dass viele Nutzer ihre Geräte in den letzten Jahren früher als üblich erneuert haben, um mögliche Preissteigerungen durch Zölle zu umgehen. Andererseits gibt es kaum größere technische Neuerungen bei den iPhone-17-Modellen, was die Attraktivität bremst. Konkret rechnet die Bank mit rund 9 Prozent weniger produzierten iPhones im Vergleich zum iPhone 16. Für das Jahr 2025 erwartet J.P. Morgan in Summe etwa gleich viele ausgelieferte Geräte wie 2024 – trotz eines erwarteten Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte.
Dienste wachsen langsamer
Der Bereich Services – also Einnahmen aus iCloud, Apple Music, App Store und Co. – war bisher eine stabile Einnahmequelle mit hohen Margen. Doch auch hier wird das Wachstum zurückgenommen. J.P. Morgan hat die Prognosen für die kommenden Quartale leicht gesenkt. Gründe dafür sind unter anderem ein gedämpftes Verbraucherverhalten und weniger Dynamik im Markt. Damit fällt ein wichtiger Wachstumstreiber zumindest vorübergehend weg.
Lieferkette im Umbau
Apple verlagert große Teile seiner Produktion von China nach Indien. Das Ziel: Unabhängiger werden von geopolitischen Risiken und von US-Zöllen. Die Maßnahme wirkt langfristig positiv, hilft kurzfristig aber nicht genug, um den erwarteten Nachfragerückgang zu kompensieren. Auch höhere Produktionskosten durch den Umbau wirken sich auf die Gewinnmargen aus.
KI als Hoffnungsträger – aber nicht kurzfristig
Langfristig sieht J.P. Morgan Potenzial bei Apple Intelligence – einer neuen Generation von Funktionen rund um künstliche Intelligenz. Mit dem iPhone 18, das voraussichtlich 2026 erscheint, soll es größere Fortschritte geben. Geplant ist unter anderem eine überarbeitete Version von Siri, die mit KI-Modellen direkt auf dem Gerät arbeitet. Das soll für präzisere, kontextabhängige Antworten sorgen. Diese Version wird frühestens mit iOS 26.4 erwartet. Parallel dazu kursieren Gerüchte über ein faltbares iPhone. Erste Hinweise deuten auf einen möglichen Produktionsstart in der zweiten Hälfte 2025 hin. Der Marktstart könnte Ende 2026 erfolgen. Bis dahin bleibt das Wachstum in der Hardware-Sparte jedoch verhalten.
Angepasste Prognosen
Die neue Einschätzung von J.P. Morgan beinhaltet eine leicht höhere kurzfristige Umsatzprognose für das iPhone, gleichzeitig aber sinkende Erwartungen im Dienstleistungsbereich und bei den Bruttomargen. Die Gewinnprognose für 2025 bleibt im Großen und Ganzen stabil. Für die Jahre 2026 und 2027 rechnet die Bank mit einem schwächeren Stückwachstum und einem stärkeren Preiswettbewerb – auch wegen der anhaltenden Kosteneffekte durch mögliche Zölle.
Apple im Umbruch: Warten auf den nächsten Schub
Apple befindet sich in einer Übergangsphase. Die kurzfristigen Aussichten sind laut J.P. Morgan gedämpft, vor allem wegen stagnierender iPhone-Verkäufe und eines nachlassenden Wachstums im Services-Segment. Das Unternehmen setzt aktuell auf Margenkontrolle und strukturelle Anpassungen, um das Vertrauen der Investoren zu erhalten. Wachstumsperspektiven liegen eher im mittelfristigen bis langfristigen Bereich – vor allem, wenn Apple es schafft, mit Apple Intelligence und neuen Hardware-Kategorien wie dem faltbaren iPhone wieder Begeisterung zu wecken. Bis dahin dürften die nächsten Quartale für Apple verhaltener ausfallen. Wenn du in Apple investiert bist oder es planst, lohnt sich ein Blick auf 2026 und 2027. Denn dort liegen die echten Chancen auf einen neuen Innovationsschub. (Bild: Shutterstock / Only_NewPhoto)
Haftungsausschluss: Keine Empfehlung für Investitionen
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