Apple kämpft mit Talentflucht zu OpenAI und internen Rücktritten Apfelpatient

Apple erlebt zurzeit eine Phase, die ungewöhnlich viele Personalabgänge mit sich bringt. Besonders auffällig ist, dass zahlreiche Ingenieure und Designer zu OpenAI wechseln, obwohl Apple lange als Unternehmen galt, das Talente bindet. Der Wandel ist deutlich spürbar und betrifft einige der wichtigsten Produktbereiche, von Audio über Wearables bis hin zu Robotik. Die Folgen reichen weit über interne Umstrukturierungen hinaus und beeinflussen die gesamte Wettbewerbsdynamik im Tech-Sektor.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie stark sich der Markt für künstliche Intelligenz und Hardware gerade verändert. Unternehmen wie OpenAI und Meta nutzen diesen Moment, um gezielt Fachkräfte von Apple abzuwerben. Gleichzeitig verliert Apple nicht nur technische Experten, sondern auch Führungskräfte aus entscheidenden Abteilungen.

Talentabwanderung zu OpenAI

Laut dem Wall Street Journal haben in den vergangenen Monaten viele Apple-Ingenieure und Designer das Unternehmen verlassen und sind zu OpenAI gewechselt. Besonders betroffen sind Bereiche wie Audioentwicklung, Uhrendesign, Robotik und weitere Felder, die eng mit Apples zentralen Produktlinien verbunden sind.

LinkedIn-Daten bestätigen diesen Trend. Sie zeigen, dass OpenAI eine eigene Hardware-Abteilung aufbaut und dafür gezielt erfahrene Talente anzieht. Die Profile ehemaliger Apple-Mitarbeiter, die nun bei OpenAI arbeiten, offenbaren, dass sie zuvor an wichtigen Projekten beteiligt waren. Dazu gehören Industriedesign für tragbare Geräte sowie Audio-Technologien für iPhone, AirPods und Apple Watch. Einzelne Personen geben auch Erfahrung im Bereich Robotik an. OpenAI plant, bereits im kommenden Jahr ein eigenes Hardwaregerät auf den Markt zu bringen, und sichert sich dafür Know-how, das bisher stark mit Apple verbunden war.

Weitere Abwerbungen durch Meta

Nicht nur OpenAI, sondern auch Meta nutzt die aktuelle Lage, um Fachkräfte von Apple zu gewinnen. Zu den jüngst eingestellten Personen gehört Alan Dye, ein langjähriger und einflussreicher Designer bei Apple. Meta befindet sich mitten in einer Rekrutierungsoffensive, die vor allem auf KI und Smartglasses abzielt. Auch hier entsteht der Eindruck, dass Apple Know-how verliert, das für die Zukunftsausrichtung des Unternehmens wichtig wäre.

Rücktritte innerhalb von Apple

Parallel zu den externen Abwerbungen muss Apple mehrere Rücktritte aus der eigenen Führungsebene verkraften. Dazu gehören Kate Adams, Senior Vice President und General Counsel, Lisa Jackson, Vice President of Environment, Policy and Social Initiatives, sowie John Giannandrea, Apples führender Kopf im Bereich künstliche Intelligenz. Anfang des Jahres kündigten außerdem Jeff Williams, Chief Operating Officer, und Luca Maestri, Chief Financial Officer, ihren Abschied an.

Zusätzlich kursierten Gerüchte, dass auch Tim Cook sein Amt als CEO möglicherweise schon im nächsten Jahr niederlegen könnte. Auch wenn es dafür keine offizielle Bestätigung gibt, zeigt allein die Diskussion, wie sensibel die aktuelle Situation wahrgenommen wird.

Apple gerät durch Personalabgänge zunehmend unter Druck

Die Kombination aus hochqualifizierten Fachkräften, die zu OpenAI und Meta wechseln, und dem gleichzeitigen Rückzug mehrerer Führungspersonen stellt Apple vor spürbare Herausforderungen. Besonders kritisch ist, dass zentrale Produktbereiche betroffen sind, die bisher maßgeblich zu Apples Erfolg beigetragen haben. Während OpenAI seine Hardwarepläne vorantreibt und Meta in KI und Smartglasses investiert, verliert Apple Know-how, das schwer zu ersetzen ist. Die aktuellen Entwicklungen markieren einen wichtigen Moment für das Unternehmen und werfen die Frage auf, wie Apple seine strategische Position langfristig sichern will. (Bild: Shutterstock / Krot_Studio)