Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es immer wieder Gerüchte über den Apple Ring – ein smartes Wearable in Ringform, das eines Tages das Produktportfolio von Apple ergänzen könnte. Bisher ist nichts davon Realität geworden. Aber jetzt rückt das Thema wieder in den Fokus. Der bekannte Bloomberg Journalist Mark Gurman hat den Apple Ring erneut erwähnt, und durch die Konkurrenz von Samsung bekommt die Idee frischen Wind. Zeit also, sich den Stand der Dinge genau anzusehen.
Wenn du dich für Wearables und Apple-Produkte interessierst, bist du mit der Apple Watch wahrscheinlich bestens vertraut. Die Uhr ist etabliert, aber viele Nutzer wünschen sich Alternativen – kleiner, unauffälliger, vielleicht sogar praktischer. Genau hier setzt die Idee des Apple Rings an. Ob beim Schlafen, Sport oder einfach als unauffälliges Fitness-Tool – ein Ring hätte Vorteile. In den letzten Monaten hat sich wieder einiges getan in der Gerüchteküche. Dabei geht es nicht nur um Spekulationen, sondern auch um Patente, Konzeptstudien und Aussagen von Branchenkennern.
Die Idee ist nicht neu
Die ersten bekannten Entwürfe für einen Apple Ring stammen aus dem Jahr 2007. Damals veröffentlichte Yanko Design ein Konzeptbild des sogenannten iRing. Der Entwurf von Victor Soto zeigte einen weißen oder schwarzen Ring mit einem blau leuchtenden Apple-Logo. Die Vision: ein Ring mit kompaktem Display, Gestensteuerung, Haptikfunktionen und Verbindung zu iPhone oder iPod. Auch ein berührungsempfindlicher Funktionsstreifen zur Steuerung von Musik und Lautstärke war angedacht. Geladen werden sollte der Ring mit einer ringförmigen Halterung. Die Akkulaufzeit sollte bei bis zu zwei Tagen liegen.
Apple-Patente belegen langjährige Entwicklung
Was den Apple Ring von anderen Apple-Gerüchten unterscheidet: Die Vielzahl an eingereichten Patenten. Über die Jahre hat Apple zahlreiche Schutzrechte rund um smarte Ringe angemeldet. Darin enthalten sind verschiedenste Ansätze – von einem ausziehbaren Ring, der sich auch als Halskette oder Armband tragen lässt, bis hin zu haptischen Feedbacksystemen und Gestensteuerung zur Bedienung anderer Geräte. Auch eine mögliche Integration mit der Apple Vision Pro ist denkbar, etwa zur Erkennung von Fingerbewegungen in der virtuellen Umgebung. Diese Patente zeigen, dass Apple über viele Jahre hinweg verschiedene Konzepte durchgespielt hat. Ob daraus ein marktreifes Produkt geworden ist oder wird, ist aber weiterhin unklar.
Mark Gurman bringt Bewegung in die Diskussion
Nun hat der Apple-Insider Mark Gurman in seinem „Power On“-Newsletter für Bloomberg den Apple Ring wieder ins Gespräch gebracht. Seiner Einschätzung nach bietet die Apple Watch kaum noch echte Innovationen. Ein Wechsel zu einem neuen Wearable-Format wie einem Smart Ring wäre aus seiner Sicht logisch. Gurman nennt mehrere Vorteile eines solchen Geräts: Es wäre angenehmer zu tragen, vor allem nachts oder beim Sport. Es hätte eine deutlich längere Akkulaufzeit, da es kein Display benötigt. Außerdem passt ein Ring besser zu formeller Kleidung und könnte gleichzeitig die Fitnessdaten liefern, die man sonst von einer Smartwatch erwartet. Ein wichtiger Punkt: Nutzer klassischer Uhren könnten einen Smart Ring verwenden, ohne ihr Handgelenkaccessoire aufgeben zu müssen. Laut Gurman könnte Apple den Ring zusätzlich zur Apple Watch anbieten – für alle, die sich mit der Uhr nicht anfreunden können. Er liefert allerdings keine Hinweise darauf, dass der Ring tatsächlich bald auf den Markt kommt.
Samsung sorgt für neue Spekulationen
Im Januar 2024 stellte Samsung auf seiner Unpacked-Veranstaltung den Galaxy Ring vor. Das heizte die Spekulationen über einen Apple Ring erneut an. Branchenquellen berichteten, dass Apple seit Jahren regelmäßig Patente für Smart Rings einreiche und die Entwicklung möglicherweise bereits weit fortgeschritten sei. Auch ein möglicher Zeitplan für eine Markteinführung wurde erwähnt, jedoch ohne konkrete Angaben zu Datum oder Details.
Widersprüchliche Aussagen zur Marktreife
Ob der Apple Ring wirklich in greifbarer Nähe ist, bleibt unklar. Mark Gurman selbst hatte im Oktober 2024 noch erklärt, dass Apple keinen Ring mehr aktiv entwickle. Ein Grund sei, dass ein solches Produkt der Apple Watch Konkurrenz machen könnte. Das widerspricht jedoch seinen aktuellen Aussagen, in denen er einen Smart Ring wieder ins Spiel bringt. Auch andere Stimmen aus der Branche sind sich uneinig. Ben Wood, Chefanalyst bei CCS Insight, geht davon aus, dass ein Apple Ring 2026 auf den Markt kommen könnte – als Ergänzung zur Watch, nicht als Ersatz. Tom Hale, CEO von Oura – einem Hersteller von Smart Rings – ist skeptisch. Er glaubt nicht, dass Apple einen Ring veröffentlichen wird. Seiner Meinung nach würde ein Smart Ring das Apple Watch-Geschäft untergraben. Außerdem fehle Apple die nötige Erfahrung in der Miniaturisierung für solche Produkte. Es ist allerdings fraglich, wie neutral seine Einschätzung ist – schließlich wäre Apple ein direkter Konkurrent.
Apple Ring: Zwischen Gerücht und Realität
Der Apple Ring ist seit fast 20 Jahren ein Thema. Es gibt zahlreiche Patente, alte Konzeptstudien und immer wieder neue Gerüchte. Durch Samsungs Galaxy Ring und neue Aussagen von Insidern wie Mark Gurman ist das Interesse erneut entfacht. Trotzdem bleibt die Situation unklar. Es gibt keine offiziellen Ankündigungen, keine Launch-Termine und keine Prototypen, die öffentlich bekannt wären. Für dich als interessierten Nutzer bedeutet das: Der Apple Ring ist aktuell weder tot noch sicher lebendig. Er bleibt ein Thema, das in Wellen auftaucht – mal mit mehr, mal mit weniger Substanz. Aber solange Patente eingereicht werden und Wettbewerber den Markt betreten, besteht die Chance, dass Apple irgendwann nachzieht. Wenn du an tragbarer Technologie interessiert bist, lohnt es sich also, ein Auge auf diese Entwicklung zu werfen. (Bild: Shutterstock / Gereti Studio)
- iOS 26: Apple hält noch zwei starke Features zurück
- Apple bringt im Herbst 2025 neue M5-Hardware auf den Markt