Was lange als Gerücht im Raum stand, ist jetzt offiziell: WhatsApp hat Werbung für alle Nutzer eingeführt. Die Ankündigung kam direkt von Meta über den offiziellen WhatsApp-Blog. Damit geht der weltweit beliebteste Messenger einen Schritt, der viele Nutzer überraschen dürfte – auch wenn dieser Schritt intern seit Jahren vorbereitet wurde. Jetzt ist es soweit, und es ist gut zu wissen, was auf dich zukommt.
Ab sofort zeigt WhatsApp Werbung an. Du wirst sie nicht in deinen privaten Chats sehen, aber sie taucht an anderen Stellen in der App auf. Meta führt damit eine neue Werbestrategie ein, die auf deinem Verhalten, deiner Sprache und anderen Daten basiert. Der Einstieg ist eher vorsichtig, aber er markiert den Beginn einer neuen Phase für die App. Hier findest du alle Details.
Zwei neue Werbeformate in WhatsApp
WhatsApp startet mit zwei klar definierten Werbeflächen, die beide im Tab „Aktuelles“ zu finden sind. Dieser Bereich enthält Statusmeldungen und Kanäle, also Inhalte, die öffentlich geteilt werden oder denen du bewusst folgst.
- Status-Werbung: Wenn du den Status-Bereich nutzt – das ist WhatsApps Version der bekannten Story-Funktion von Instagram – wirst du dort ab sofort Werbung sehen. Diese wird zwischen den normalen Statusmeldungen deiner Kontakte eingeblendet. Meta spricht von einer ähnlichen Nutzererfahrung wie bei Instagram Stories. Das bedeutet kurze, bild- oder videobasierte Anzeigen, die sich durchklicken oder überspringen lassen.
- Gesponserte Kanäle in der Kanalliste: In der Kanalliste erscheinen jetzt auch bezahlte Inhalte. Das sind sogenannte „gesponserte Kanäle“. Sie sehen auf den ersten Blick aus wie normale Kanäle, tragen aber einen Hinweis, dass sie beworben sind. Du kannst sie abonnieren oder ignorieren, aber sie sind jetzt Teil der regulären Ansicht im Update-Tab.

Welche Daten WhatsApp für Werbung nutzt
Meta betont, dass die Werbeeinbindung „so privat wie möglich“ gestaltet sei. Ganz ohne Datennutzung funktioniert personalisierte Werbung aber nicht. Laut WhatsApp-Blog werden folgende Informationen herangezogen, um dir passende Anzeigen zu zeigen:
- Dein Land oder deine Stadt
- Die von dir gewählte Sprache
- Die Kanäle, denen du folgst
- Deine Interaktionen mit bisherigen Anzeigen
Wenn du dein WhatsApp-Konto zusätzlich mit dem Meta-Konto-Center verbunden hast, fließen auch Daten von Facebook und Instagram mit ein. Dazu gehören deine Interessen, bisherige Käufe oder dein generelles Online-Verhalten auf anderen Meta-Diensten. Diese Informationen helfen Meta dabei, die Anzeigen für dich möglichst relevant zu gestalten. Gleichzeitig bedeutet das auch: WhatsApp wird stärker als bisher in dein Nutzerverhalten eingebunden – zumindest, wenn es um Werbezwecke geht.
Auswirkungen auf deine Privatsphäre
Auch wenn deine privaten Chats weiterhin unangetastet bleiben, verändert sich der Datenschutzrahmen von WhatsApp. Bisher war die App für viele Nutzer gerade deshalb attraktiv, weil sie werbefrei und vergleichsweise zurückhaltend beim Thema Tracking war. Mit der Einführung von Werbung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass deine Nutzung stärker analysiert und kategorisiert wird. Zwar gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Chatinhalte analysiert werden, aber die Verbindung zu Meta-Diensten macht dein Profil insgesamt transparenter für Werbezwecke. Es lohnt sich also, die eigenen Einstellungen im Meta-Konto-Center zu überprüfen und die Verknüpfung mit WhatsApp gegebenenfalls zu trennen, wenn dir das zu weit geht.
Was du jetzt tun kannst
Die Werbung lässt sich aktuell nicht komplett abschalten. Du kannst aber den Einfluss einschränken:
- Prüfe im Meta-Konto-Center deine Anzeigeneinstellungen
- Trenne WhatsApp von deinem Facebook- oder Instagram-Konto, wenn du keine plattformübergreifende Werbung willst
- Folge nur den Kanälen, die dich wirklich interessieren, denn sie beeinflussen deine Werbevorschläge
Wer besonders viel Wert auf Datenschutz legt, kann sich auch Alternativen zu WhatsApp anschauen. Signal oder Threema bieten ähnliche Funktionen, arbeiten aber komplett werbefrei und datenschutzorientiert.
Mehr Werbung in Sicht: So könnte sich WhatsApp weiter verändern
Der Start mit Werbung in WhatsApp ist vorsichtig, aber eindeutig. Statusanzeigen und gesponserte Kanäle sind vermutlich nur der Anfang. Sollte das Modell erfolgreich sein, ist es wahrscheinlich, dass Meta weitere Werbeformate integriert – möglicherweise irgendwann auch in Chats oder Gruppenfunktionen. Für Nutzer bedeutet das: WhatsApp bleibt zwar bequem, wird aber mehr und mehr Teil des Meta-Werbeökosystems. (Bild: Shutterstock / DenPhotos)
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