Threads bekommt endlich das, was viele sich von Anfang an gewünscht haben: ein eigenes Direktnachrichtensystem. Keine Umleitungen über Instagram mehr, keine halbgare Integration. Meta testet ab sofort einen nativen Posteingang in der App. Ein kleiner Schritt in der Oberfläche, aber einer mit großen Auswirkungen für die Plattform.
Als Threads gestartet wurde, war klar: Meta will mit dieser App eine Alternative zu Twitter schaffen. Viele Nutzer haben schnell gemerkt, dass grundlegende Funktionen fehlen – vor allem Direktnachrichten. Bisher liefen private Nachrichten nur über Instagram, was nicht nur unpraktisch war, sondern für viele auch nicht gewünscht. Jetzt reagiert Meta. Und bringt erstmals Direktnachrichten direkt in Threads selbst.
Meta testet native Direktnachrichten in Threads
Seit dieser Woche testet Meta in drei Ländern – Hongkong, Thailand und Argentinien – einen eigenen Direktnachrichten-Posteingang in Threads. Der Zugriff erfolgt in der mobilen App über ein Briefumschlag-Symbol in der unteren Navigationsleiste. In der Webversion befindet sich der Zugang auf der linken Seite. Damit wird eine der zentralen Nutzerforderungen nach monatelangem Warten erfüllt.
Bisherige Lösung über Instagram kam nicht gut an
Zum Start von Threads hatte Instagram-Chef Adam Mosseri vorgeschlagen, den Nachrichtenbereich von Instagram mit Threads zu verknüpfen. Die Idee dahinter: Nutzer sollen keinen weiteren Posteingang verwalten müssen. In der Praxis war das aber alles andere als beliebt. Besonders frühere Twitter-Nutzer, die bewusst zu Threads gewechselt sind, wollten nichts mit Instagram zu tun haben. Viele verwenden beide Plattformen mit unterschiedlichen Profilen und Zielgruppen. Eine Vermischung sorgte für Verwirrung – und potenziell auch für Datenschutzprobleme (via The Verge).
Meta reagiert auf Kritik – und ändert die Richtung
Die Einführung eines nativen Nachrichtensystems ist ein direktes Ergebnis dieser Kritik. Meta erkennt damit an, dass Threads als eigenständige Plattform funktionieren muss – nicht nur als Erweiterung von Instagram. Noch handelt es sich um einen Test in ausgewählten Ländern. Laut Mark Zuckerberg soll die Funktion aber bald für weitere Regionen freigeschaltet werden. Ein konkreter Zeitplan für die globale Einführung wurde nicht genannt.
Kleine Funktion, große Bedeutung
Was wie ein technisches Detail wirkt, ist in Wahrheit ein strategischer Richtungswechsel. Meta vollzieht damit den Schritt weg vom Instagram-Gerüst hin zu einer eigenständig funktionierenden Plattform. Das ist nötig, wenn Threads langfristig ernst genommen werden will. Die Integration mit Instagram war vielleicht anfangs hilfreich, um schnell Nutzer anzuziehen. Aber um wirklich Relevanz aufzubauen, braucht Threads eigene Strukturen und Funktionen – inklusive eines unabhängigen Kommunikationskanals.
Threads nimmt endlich Fahrt auf
Die native Direktnachrichten-Funktion ist ein überfälliges Update für Threads. Es zeigt, dass Meta bereit ist, auf Nutzerfeedback zu hören und die Plattform entsprechend weiterzuentwickeln. Auch wenn die Einführung aktuell auf drei Länder beschränkt ist, deutet alles darauf hin, dass bald mehr Nutzer Zugriff erhalten. Ob Threads damit langfristig erfolgreicher wird, bleibt offen. Aber klar ist: Die Plattform bewegt sich in eine eigene Richtung. Und das war längst überfällig. (Bild: Shutterstock / AdriaVidal)
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